Der zweite Anlauf



2004 – West Highland Way

2003 – ein schöner, aber lustiger Fehlschlag, aber Erfahrungen bringen einen weiter – daher nach dem Motto entweder ganz oder gar nicht, der zweite Anlauf – April 2004 – diesmal gleich zu dritt um das Gepäck je Person zu reduzieren, besseres Schuhwerk und einen besseren Schlafsack, was sollte diesmal noch schief gehen können!

Dieses Foto ist vom 2. Tag. Lasst euch aber nicht täuschen. Schottisches Wetter war bereits am ersten Tag angesagt. Hier haben wir einige der wenigen Sonnenstrahlen am 2. Tag eingefangen. Christian nutzt dies, um die eingepfangene Feuchtigkeit wieder los zu werden. Nebenbei, sieht Ihr unsere Nr. 3. Christians Freundin Esther.


Schottisches Wetter, wenn man das folgende Foto sieht, denkt man, ist doch ok. Aber nichts da, es kommt immer anders als man denkt. Das Wetter hat bei Christian und insbesondere bei Esther spuren hinter lassen. Regen, Kälte, zeitweise auch Hunger haben Ihr den Spass am Wandern genommen.

Wir haben noch nicht mal den Weg zurück gelegt, den ich beim ersten Anlauf geschafft habe, Es fehlen noch 10 km bis zur warmen Jugendherberge. Doch die Landschaft ist noch nicht erwacht. Kaum grün zu sehen, der dritte Tag wird bereits zum Ruhetag, vielleicht hilft es die müden Recken wieder auf Vordermann zu bringen.

Die Entscheidung ist gefallen, Christian nimmt die letzten Eindrücke von der schottischen Natur und seinen Wetter auf. In 2003 bin ich alleine gestartet und habe 2 gefunden, 2004 starte ich zu dritt und gehe alleine weiter. Einmal hat mich der Weg abgeschreckt, ein zweites Mal schafft er dieses nicht!


Grausam, wieder habe ich über 20 kg auf den Rücken und die schöne Heide aus 2003 ist trostlos. Sie ist einfach noch nicht erwacht, und das Wetter zeigt immer noch keinen Wink der Besserung. Werde ich jetzt die nächsten Tage alleine durch eine trostlose Landschaft wandern bis ich diesen Long Distance Way endlich geschafft habe. Kann ich das wirklich schaffen?

Schaut euch die Bilder aus 2003 an. Dieses Bild zeigt die Jugendherberge, hier haben wir letztes Mal unsere Hoffungen aufgegeben, dieses Weg im Zeitplan zu schaffen. Letztes Jahr war die schönste Sonne und nun?

Die Distanz des ersten Anlaufs ist geschafft – diesen Teil des Weges kenne ich noch nicht – und es zeigt sich sofort wieder, wenn man schon einen Wanderführer hat, so sollte man diesen auch richtig lesen. Ausgehend davon dass man überwiegend leicht oberhalb des Loch Lomond wandern wird, erwartet man keine langen Steigungen. Sollte man aber, denn es geht bis zu einem Punkt leicht, aber stetig bergauf um dann in ein auf- und ab überzugehen.

War es trotz, Leichtsinn oder Übermut – Diese Schutzhütte liegt kurz vor dem Ende des Loch Lomond. Hier habe ich meine erste Nacht verbracht, nachdem Christian und Esther zurück nach Deutschland geflogen sind. 25km entfernt vom Startpunkt des Tages und zwischen diesen beiden Punkten liegt gemäß dem Reiseführer einer der technisch schwierigsten Wegabschnitte. Und diesen mit vollem Gepäck und ohne Wanderstöcke zu gehen ist nicht sehr einfach. Auch wenn ich kein Freund von Wanderstöcken bin, hier sind diese sehr hilfreich. Die Nacht selbst in der Hütte war sehr angenehm. Trocken, warm, kaum Windzug und dazu noch viele andere Wanderer.